BBZ Pfäffikon


"Erasmus+" Internationale Mobilität in der Berufsbildung

Die Förderung von internationaler Mobilität ist ein wichtiges Anliegen der Schweizer Bildungspolitik. Die Zusammenarbeit mit der EU im Bereich der Bildung ist seit Jahren etabliert. Ziel ist es, jungen Menschen bereits während ihrer Ausbildung den Erwerb interkultureller, sprachlicher und fachlicher Kompetenzen zu ermöglichen. 

In der Woche vom 29. September bis 5. Oktober 2019 fand in der Zentralschweiz ein erstes schweizerisches Mobilitätsprojekt im Rahmen von Erasmus+ unter dem Namen «Brain and Collab» statt. Dieses Projekt wurde als Pilot von den drei Berufsschulen GIBZ (Gewerblich-industrielles Bildungszentrum Zug), BBZG (Berufsbildungszentrum Goldau) und BBZP (Berufsbildungszentrum Pfäffikon) lanciert. 

Am Samstag, den 28. September 2019 trafen die Lernenden aus München (Deutschland), Spisska Nova Ves (Slowakei), Weiden (Deutschland) und der Schweiz auf dem Gastschiff «Yellow» in Zug ein. Der Sonntag diente den 12 Lernenden und den beteiligten Berufsschullehrpersonen zum gegenseitigen Kennenlernen. Geplant war ein Ausflug in die Berge. Die Gruppe fuhr mit der steilsten Standseilbahn der Welt auf den Stoos. Dort erhielten sie durch Herrn Bruno Lifart, den Delegierten des Verwaltungsrates der Stoosbahnen, einen überaus spannenden Vortrag zum Bau der im Dezember 2017 in Betrieb genommenen Stoosbahn. Beeindruckt vom Gehörten und von den technischen Details der modernen Bahntechnik, fuhr die Gruppe anschliessend mit der Sesselbahn auf den Fronalpstock, wo eine herrliche Aussicht und ein feines Mittagessen auf sie wartete. 

Nach dem Mittagessen folgte der Abstieg zu Fuss wieder zum Stoos, dann die Fahrt mit der Gondelbahn nach Morschach und anschliessend die Weiterfahrt mit dem Bus nach Brunnen. Im Swiss Knife Valley Visitor Center in Brunnen erhielten die jungen Berufsleute Einblick in die Produktion des Schweizer Taschenmessers sowie Informationen zur Region, welche sie an diesem sonnigen Herbsttag erkundet hatten. Schliesslich endete der Kennenlerntag mit einem feinen Eis an der Sonne und dem Wissen, dass man bereit war, am nächsten Tag gemeinsam die vorgesehene Projektarbeit anzupacken 
 
Von Montag bis Mittwoch arbeiteten die Lernenden am Berufsbildungszentrum BBZG in Dreiergruppen an einem technischen Projekt. Die Lernenden aus verschiedenen technischen Berufen erhielten die Aufgabe, ein Kühlbad für Rohlinge mit einer Wasserstandsregelung zu planen und auch als Prototyp zu bauen. Die Planung und die Realisierung des Projekts in den international gemischten Teams war eine technische und kommunikative Herausforderung nicht nur für die jungen Berufsleute, sondern auch für die betreuenden Lehrpersonen des BBZG.

Nach drei Tagen theoretischer und praktischer Arbeit am Projekt der Wasserstandsregelung, erhielten die Lernenden am vierten Tag die Chance, gruppenweise in einer der vier beteiligten Schwyzer Industriefirmen, LCA-Automation, Pamasol, Verwo und Uiker einen Einblick in deren Produktentwicklung zu erhalten.

Am Freitag, einem weiteren Highlight der Woche, zeigten die Gruppen ihre jeweiligen Problemlösungen und die gebauten Prototypen auf einem durch die Lernenden gestalteten Marktplatz in der Eingangshalle des BBZG. Vertreter der beteiligen in- und ausländischen Berufsschulen, Lehrlingsverantwortliche der beteiligten Industriefirmen, sowie weitere Gäste zeigten sich beeindruckt von der geleisteten Arbeit und der kreativen Form der Präsentation.  Ein Expertengremium beurteilte die präsentierten Arbeiten und die dazu gehörige Entwicklungsdokumentation. Zusätzlich mussten die Gruppen in einem Fachgespräch Fragen zum Lösungsvorgehen und zum Bau des Prototyps beantworten. 

Am Samstag, dem Abschlusstag der Projektwoche, würdigte der Amtsvorsteher der Berufsbildung des Kantons Schwyz, Oscar Seger, im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier auf dem Lützelhof in Pfäffikon SZ die Arbeit der jungen Berufsleute im Beisein von in- und ausländischen Gästen.

Das Projekt «brain and collab» zeigt eindrücklich, wie Zusammenarbeit über Kantons- und Landesgrenzen hinaus einen Mehrwert für die Berufsbildung schaffen kann.