BBZ Pfäffikon


Interdisziplinäre Arbeiten von Berufsmatura-Absolventen

39 Absolventen der Berufsmaturitätsschule (BMS) des Berufsbildungszentrums (BBZ) Pfäffikon stellten vergangene Woche ihre interdisziplinären Projektarbeiten an drei Nachmittagen der Öffentlichkeit vor.

Als Folge des bereits absolvierten Lehrabschlusses präsentierten 39 Maturanden nach einjährigem Studienjahr an der BBZ Pfäffikon ihre interdisziplinär problemorientierten Projektarbeiten einem breiten Publikum.
Die Berufsmatura steht seit rund zehn Jahren im Angebot der BBZP und darf als Bindeglied zwischen einer abgeschlossenen Lehre und der Fachhochschule bezeichnet werden. Eine Arbeit vom letzten Jahr wurde gar für das Finale des nationalen Wettbewerbes 2019 bei Schweizer Jugend forscht nominiert. Dies zeugt vom hohen Niveau dieser Arbeiten. Diesmal wurden in Pfäffikon 16 verschiedene Arbeitstitel als Projektarbeiten präsentiert. Zum Teil in kleinen Gruppen, aber auch von einzelnen Lernenden.

Grosse Bandbreite an Arbeitstiteln
Die Arbeiten bewegten sich von Energiekonzepte über Gastronomie, Essensgewohnheiten, Erziehung in Familie und Schule, Finanzen, Polymere Werkstoffe bis zu Burn-out und dessen Präventionsmassnahmen sowie Kommunikation. Über jedes Projekt ist eine umfangreiche Dokumentation erstellt worden.
Aus der Vielfalt ist auszugsweise die Arbeit von Matteo Schläpfer, Caterina Caré und Kayleigh Biewenga zu erwähnen, die sich der Thematik «Schlafhygiene » widmeten. Die Gruppe setzte sich auseinander mit den verschiedenen Schlafphasen, dem Schlafumfeld, Einflüsse des Koffein- und Nikotingenusses, sportliche Tätigkeit vor dem Schlafengehen und weiterem.
Nadine Ruf bearbeitete «Die offene Drogenszene am Platzspitz – und was Zürich daraus gelernt hat». Sie las zur Einstimmung eine Geschichte aus dem Buch «Platzspitzbaby». Früher war der Platzspitz in Zürich national wie international ein Anziehungspunkt. Bis zur Schliessung des Platzspitzes 1992 sind gegen 400 Drogenabhängige verstorben. Nach der Schliessung setzte die Stadt Zürich auf Prävention mit Ambulatorien und dem Fixerstübli mit Aufbau von Behandlungstherapien. Gedanken einer zukünftigen Drogenpolitik rundeten die Präsentation ab.
Die Gruppe mit Eveline Scherrer, Karin Hanne und Corinne Nötzli nahm das Thema «Leistungsdruck – Jugend ohne Gott» unter die Lupe und begann die Präsentation mit der Entstehung und dem Leistungsdruck aus der Zeit der Hitlerjugend ab 1922, wo staatlicher Leistungsdruck allgegenwärtig war. Religion wurde totgeschwiegen. Heute so nicht mehr vorstellbar. Trotzdem besteht heute ein etwas anderer Leistungsdruck, ein gesellschaftlicher Leistungsdruck.
Beeindruckend war die Aussage, dass heute der Mensch wieder mehr als Mensch beurteilt werden sollte und weniger als Arbeitsmaschine abgestempelt werden solle. Dann würde vieles die Menschen wieder glücklicher machen. Das Buch «Jugend ohne Gott» von Ödön von Horváth nahm in der Projektarbeit eine zentrale Rolle ein.
Nach den jeweiligen Projektvorstellungen konnten die Besucher Fragen stellen und es darf unisono festgehalten werden, diese wurden kompetent beantwortet, was die grosse Identifikation der Lernenden mit der Projektarbeit bestätigte.

Paul Diethelm
Marchanzeiger, 29.04.2019